DIE EIGENE PRODUKTIONSINFRASTRUKTUR ALS WESENTLICHER ERFOLGSFAKTOR
Seit 2011 hat die Deutsche Oel & Gas-Gruppe das eigene Erdgas- und Erdölfördergebiet „Kitchen Lights Unit“ kontinuierlich bis zur Produktionsreife entwickelt. Anfang 2014 fiel mit der finalen Genehmigung für den Bau der ersten Förderplattform durch den Staat Alaska der offizielle Startschuss zur Errichtung der eigenen Produktionsinfrastruktur. Seitdem hat sich das Projekt rasant entwickelt und die zur Förderung erforderliche Infrastruktur des Erdgas- und Erdölfördergebiets konnte zum Ende des Sommers 2015 erfolgreich fertiggestellt werden. Seit November 2015 fördert die Deutsche Oel & Gas Erdgas aus der „Kitchen Lights Unit“ und ist mittlerweile der zweitgrößte private Gasproduzent in Alaska.
Die Genehmigung durch die DNR – Ein Vertrauensbeweis für die Deutsche Oel & Gas-Gruppe
Die Deutsche Oel & Gas-Gruppe befindet sich in einem fortlaufenden Dialog mit dem Staat Alaska, um die nachhaltige Erschließung ihres Fördergebiets „Kitchen Lights Unit“ nachhaltig sicherzustellen. Innerhalb dieser partnerschaftlichen Zusammenarbeit prüft das Department of Natural Resources (DNR), ob die ökologischen, technischen und rechtlichen Auflagen des Staates eingehalten und die Anforderungen an Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit erfüllt werden.
Für die Deutsche Oel & Gas-Gruppe war die im Januar 2014 erteilte Baugenehmigung für die erste Förderplattform in der „Kitchen Lights Unit“ ein wichtiger Meilenstein – und gleichzeitig ein großer Vertrauensbeweis durch den Staat Alaska. Denn die Genehmigung erfolgte erst nach eingehender Prüfung sämtlicher geologischer Gutachten und Reservoir-Bestimmungen sowie der Ergebnisse des im Juli 2013 durchgeführten Flow-Tests (Durchflusstest).
Die erste Förderplattform für die „Kitchen Lights Unit“
Die Förderplattform, eigens für die Öl- und Gasförderung in der „Kitchen Lights Unit“ konstruiert, wurde in modularer Bauweise geplant. Die einzelnen Module wurden Anfang 2014 aus verschiedenen Regionen der USA zum Hafen von Corpus Christi, Texas, geliefert, wo sie zu einer Gesamtkonstruktion verbaut und anschließend Ende Mai 2014 auf ein Spezial-Frachtschiff verladen wurden. Die Förderplattform in der „Kitchen Lights Unit“ besitzt unter anderem Mannschaftsquartiere für bis zu 24 Personen, einen 50-Tonnen-Kran sowie einen Hubschrauberlandeplatz.
Auch der sogenannte Monopod, der 60 Meter hohe Stahlfuß, auf dem die Plattform im Meer angebracht ist, wurde im Hafen von Corpus Christi für den Transport vorbereitet. Bei der späteren Installation am Meeresboden wurde er zusätzlich mit Beton aufgefüllt. Darüber hinaus wurden acht stützende Pfeiler zur Stabilisierung der Konstruktion in den Meeresboden getrieben. Durch die sechs im Monopod verlaufenden Steigleitungen können in der Spitze das Erdöl und Erdgas aus bis zu sechs Bohrlöchern gleichzeitig gefördert und direkt weiterverarbeitet werden. Die Errichtung erfolgte mithilfe von zwei Kränen des Schiffes „MS Svenja“ innerhalb von 48 Stunden. An der Installation des Monopods waren insgesamt 97 Arbeiter beteiligt.
Transport der Bauteile
Mit einem Spezial-Frachtschiff begann Ende Mai 2014 der Transport der Plattformbauteile in das 6.835 Seemeilen (was etwa 12.660 km entspricht) entfernte Cook Inlet.
Eine besondere Herausforderung für den Transport stellte der rund 60 Meter hohe Stahlfuß dar, auf dem die Förderplattform installiert ist. Der so genannte Monopod wurde aufrecht stehend transportiert und konnte in Südalaska nach dem Transport mit mehreren Schwimmkränen in das Wasser gelassen werden. Nach der Montage des Fußes wurde anschließend das tragende Stahlrohr zur Stabilisation teilweise mit Beton aufgefüllt. Abschließend wurde die Plattform auf den Monopod aufgesetzt.
Die Durchquerung des Panamakanals Ende Mai 2014 sowie ein Versorgungsaufenthalt in San Diego waren wichtige Etappenziele auf der Gesamtstrecke. So traf das Frachtschiff mit Plattform und Monopod planmäßig Anfang Juli 2014 im Hafen von San Diego, USA, ein. Kay Rieck, Gründer der Deutsche Oel & Gas, nutzte die Gelegenheit, um sich vor Ort ein persönliches Bild von der Lage zu machen.
Schiffsrouten
Route 1: Route der „MS Svenja“
Das Schwergutschiff „MS Svenja“ wurde im Hafen von Singapur für die Installation der Förderplattform am Bohrloch KLU#3 ausgerüstet. Nachdem es eine rund 15-tägige Reise in das Cook Inlet hinter sich gebracht hatte, begann im Juni 2014 die Installation des Monopods, die nach rund 48 Stunden beendet war.
Route 2: Transport der Pipeline
Die in Singapur angefertigten Pipelines wurden im Sommer 2014 nach Mexiko transportiert, um dort durch ein Spezialunternehmen mit Beton ummantelt zu werden. Dadurch wird ein möglicher Auftrieb verhindert und gleichzeitig die Pipeline vor der Strömung im Cook Inlet geschützt. Nach der Ummantelung folgten der Transport in das Cook Inlet und die Installation. Die rund 22,5 Kilometer lange Pipeline wurde innerhalb eines Monats verlegt.
Route 3: Transport des Monopods und der Förderplattform
Der sogenannte Monopod, der 60 Meter hohe Stahlfuß, auf dem die Förderplattform im Meer angebracht wurde, wurde ebenso wie die Förderplattform in Texas, USA, von Spezialisten angefertigt. Von dort aus erfolgte der etappenweise Transport durch den Golf von Mexiko entlang der US-amerikanischen Westküste über San Diego und Seattle bis in das Cook Inlet in Alaska.
Route 4: Route der „Ninilchik“
Der Mitte April 2015 von Seattle ausgelaufene Rohrleger „Ninilchik“ erreichte aufgrund guter Witterungsbedingungen nach nur rund zwei Wochen den Zielhafen „North Star Terminal“ von Anchorage, Alaska. Im Anschluss wurden innerhalb eines Monats täglich bis zu 800 Meter der insgesamt 22,5 km langen Pipeline verlegt.
Die Verlegung der Pipeline als nachhaltige Lösung
Die einzelnen Anfang 2014 in Asien gekauften und angefertigten Rohrteilstücke von je zwölf Metern Länge wurden im Frühjahr in Mexiko mit Beton ummantelt und für die Verlegung am Meeresboden präpariert. Bei steigender Produktion von Erdgas oder Erdöl verhindert diese Bauweise einen möglichen Auftrieb und schützt die Pipeline gleichzeitig vor der Strömung im Cook Inlet. Kurz vor dem Land wurde die Pipeline unterirdisch verlegt, um zusätzliche Sicherheit zu gewährleisten.
Für das Verlegen der Pipeline wurde eigens ein auf die speziellen Erfordernisse im Cook Inlet ausgelegtes Spezialschiff ausgestattet. Dieser sogenannte Rohrleger konnte zeitgleich jeweils drei der zwölf Meter langen Teilstücke aneinanderschweißen und prüfen – und verlegte so täglich bis zu 800 Meter Pipeline. Für den unterirdisch verlaufenden Teil der Pipeline wendeten die Experten der Deutsche Oel & Gas das sogenannte Horizontal-Directional-Drilling-Verfahren (Horizontalspülbohrverfahren) an, bei dem Rohrleitungen grabenlos über mehrere hundert Meter unterirdisch verlegt werden können.
Onshore-Arbeiten in der Nikiski-Region
Nur wenige hundert Meter entfernt von einem bereits vorhandenen Einleitungspunkt in die Versorgungspipeline entstand auf der Kenai-Halbinsel in der Nikiski-Region die Verarbeitungsanlage für das produzierte Erdgas. Sie dient dazu, Fremdstoffe, wie beispielsweise Wasser und andere Substanzen, vom geförderten Gas zu trennen, bevor es in das Versorgungsgasnetz von Südzentralalaska eingespeist oder direkt an den jeweiligen Käufer geliefert wird.Deutsche Ingenieure federführend bei der Errichtung der Infrastruktur
Im Cook Inlet in Südalaska konnte die Deutsche Oel & Gas-Gruppe in der Saison 2015 die gesamte eigene Produktionsinfrastruktur für das Erdgas- und Erdölfördergebiet „Kitchen Lights Unit“ mit Förderplattform, Pipeline und Verarbeitungsanlage fertigstellen. Um dieses Großprojekt mit einem Investitionsvolumen von mehr als USD 300 Mio. erfolgreich realisieren zu können, setzte die Deutsche Oel & Gas-Gruppe auf international renommierte Partner aus Deutschland.
Das Team von Overdick zählt weltweit zu den führenden Experten im Bereich Offshore Engineering. Das deutsche Ingenieursunternehmen war mit dem Projektmanagement in der „Kitchen Lights Unit“ betraut. Von der Planung über das Design bis zum Aufbau der Förderplattform in Südalaska wurde das in 2014 ausgearbeitete Installationsprogramm eingehend geprüft und fortlaufend optimiert.
Die weltweit führende Offshore- und Schwergutreederei SAL Heavy Lift ist auf den Seetransport von Schwergut und Projektladungen spezialisiert und war ebenfalls an der Errichtung der Infrastruktur maßgeblich beteiligt. Mit ihren 16 hochmodernen Offshore- und Schwergutschiffen verfügt SAL Heavy Lift über eine der größten Spezialflotten der Welt.
MS Svenja
Das Spezialschiff „MS Svenja“ war für die Installation der Förderplattform und des tragenden Monopod verantwortlich. Die „MS Svenja“ zählt mit einem Leergewicht von 12.975 Tonnen, einer Gesamtlänge von 128,5 Metern und einer Gesamtkrankapazität von 2.000 Tonnen Hebefähigkeit (verteilt auf 2 Kräne) zu den größten Schwergutschiffen weltweit.
„Dass wir ein Schwergutschiff wie die ,MS Svenja‘ eingesetzt haben, verdeutlicht, in welchen Dimensionen sich unser Projekt in Südalaska bewegt hat und welcher logistische Aufwand dahinterstand“, erklärt Kay Rieck, Vorsitzender des Verwaltungsrats der Deutsche Oel & Gas S.A. „Mit Overdick und SAL Heavy Lift unterstützten uns zwei äußerst erfahrene und renommierte Partner, deren hohe Professionalität die beste Voraussetzung dafür war, um die Errichtung unserer eigenen Produktionsinfrastruktur erfolgreich durchzuführen.“
Über die Deutsche Oel & Gas S.A.
Die Deutsche Oel & Gas S.A. mit Sitz in Luxemburg ist die Holding-Gesellschaft der Deutsche Oel & Gas-Unternehmensgruppe, die sich auf die Exploration und Förderung von Erdgas und Erdöl im Cook Inlet-Becken im US-Bundesstaat Alaska fokussiert hat. Die Deutsche Oel & Gas-Gruppe verfügt über die Mehrheit der Anteile an Mineralgewinnungsrechten in dem 337 Quadratkilometer großen Gebiet „Kitchen Lights Unit“ im Cook Inlet-Becken, die sie zur Exploration und Förderung von Erdöl und Erdgas berechtigen.
Die Inhalte wurden zur Verfügung gestellt von der Deutsche Oel & Gas.